Jürgen Wasim Frembgen öffnet den Blick für die innere Vielfalt des Islam und zeigt Formen der „in indigenen Traditionen wurzelnden gefühlsbetonten Religiosität“ von muslimischen Gläubigen auf. In ihnen bestehen „Freiräume für Frauen und soziale Außenseiter“. Der Autor stellt Erfahrungsräume der Spiritualität vor, die neben dem „von Männern dominierten normativen Islam“ Wirklichkeit sind.
Frembgen sieht die indigene Praxis der Devotion, Magie und Geisterwelt als ein wesentliches Moment des Frömmigkeitserlebens im Islam an: „Ob jemand in einem Heiligenschrein Fürsprache bei Gott sucht oder ausschließlich in einer Moschee betet, ihrem gemeinsamen Glauben entspringt das Bedürfnis nach Heil, Sinn und Ordnung im Leben.“ Der indigen kolorierte Islam betont die Gnade und Barmherzigkeit Gottes....