Thomas A. Szlezák, international renommierter Platon-Kenner, weist in seiner neuesten, ebenso voluminösen wie kenntnisreichen Studie nach: Platon will zur klaren Welt des Geistes und der Ideen emporsteigen. Sein berühmtes „Höhlengleichnis“ in der Politeia zeigt es: Ohne Ab- und Umkehr, metanoia, gibt es kein Verhältnis zur Wahrheit. Die Wahrheit aber gilt es zu erkennen. Sie ist das eigentliche Ziel und die Erfüllung des menschlichen Lebens. Es geht darum, den Weg aus der dunklen Höhle zu finden, den Aufstieg aus der Schattenwelt ins Licht zu wagen.
Erkenntnis und Leben, Wahrheit und Interesse gehören nach Platon zusammen. Zugegeben: Den Standpunkt des Protagoras, der Mensch sei das Maß aller Dinge, teilte er in letzter, d.h. ontologischer Konsequenz nicht. Dennoch war für Platon die...