Eulenfisch - Limburger Magazin für Religion und Bildung

Helmut Hoping / Magnus Striet: Gott, Freund der Freiheit. Ein Streitgespräch

Das „Streitgespräch“ beschäftigt sich in der Reihenfolge mit Fragen nach Gott, Offenbarung, Christologie, Ekklesiologie und aktuellen Themen (Vertuschungskrise und Synodaler Weg). Magnus Striet ist Professor für Fundamentaltheologie und Philosophische Anthropologie in Freiburg im Breisgau und Helmut Hoping lehrt ebendort Dogmatik und Liturgiewissenschaft.

Beide haben unterschiedliche Ausgangspunkte für ihre Argumentation (etwa 25, 32, 44, 65-67). Striet setzt eher philosophisch-anthropologisch bei Fragestellungen in anthropologischer Interesseleitung ein und überlegt, inwiefern der christliche Glaube hier ein Antwortangebot darstellen könnte. Hoping, dessen hohe philosophische Kompetenz nicht infrage steht, hat eher dogmatisch den Blick auf die kirchliche Lehre und die...

Peter Trummer: Auferstehung jetzt – Ostern als Aufstand

 

Peter Trummer gibt in seinem klar strukturierten, flüssig lesbaren Buch mit 33 kurzen Kapiteln originelle Denkanstöße, um die christliche Botschaft von Kreuz und Auferstehung Jesu zu verstehen und umzusetzen.

Der Einleitung über die sonntägliche Feier der Auferstehung und ihre Konsequenzen (Kapitel 1) folgen Ausführungen über die Passion Jesu (Kapitel 2 – 21): Anschaulich führt Trummer die äußeren Ereignisse und das Handeln beteiligter Personen, Freunde beziehungsweise Gegner Jesu vor Augen. Darüber hinaus erläutert der Autor die unterschiedlichen neutestamentlichen Deutungen der Passion kenntnisreich und differenziert. So macht er in ihrem jeweiligen Kontext die theologische und existentielle Innenseite des Geschehens plausibel. Kritisch muss Trummer dabei feststellen: Allzu lange und...

Jan-Heiner Tück: Crux. Über die Anstößigkeit des Kreuzes

Das Kreuz bzw. die Kreuzigung Jesu entziehen sich der theologischen Systematik. Diese pointierte Aussage bestimmt die Struktur des Buches und das Vorgehen des Autors: In 24 Versuchen beleuchtet Jan-Heiner Tück die unterschiedliche Bedeutung des Kreuzes sowie mit der Kreuzigung verbundene Bewertungen und Unterstellungen in verschiedenen geschichtlichen Situationen. Die einzelnen Beiträge bilden ein anregendes Kaleidoskop. Sie provozieren die geistige Auseinandersetzung und die geistliche Vertiefung.

Die anschauliche, zum Teil illustrierte, komplexe Darstellung ist historisch orientiert. Sie berücksichtigt in den einzelnen übersichtlichen Kapiteln von der Antike bis zur Gegenwart zunächst mythologische und philosophische Kontexte als Voraussetzung zum Verständnis von „Crux“: Odysseus am...

Otfried Höffe: Ist Gott demokratisch?

Das Verhältnis zwischen Religion und Demokratie war in der jungen Bundesrepublik aufgrund der grundgesetzlich verbrieften Religionsfreiheit und der religiösen und weltanschaulichen Neutralität des Staates lange Zeit weitgehend unproblematisch. Und doch erscheint diese Phase heute, nach Jahrzehnten der Auseinandersetzung mit dem islamistischen Terrorismus, dem Erodieren von Wertvorstellungen und religiösen Bindungen im Umfeld christlicher Konfessionen sowie dem Auftreten eines invektiven neuen Atheismus als eine Ausnahmesituation im Verlauf eines abendländischen Konfliktverhältnisses. In den letzten fünf Jahrhunderten standen sich vielerorts Politik und Religion sogar feindselig gegenüber, wie Otfried Höffe konstatiert. Obwohl der moderne Verfassungsstaat gerade in Deutschland eine...

Ingolf U. Dalferth: Die Krise der öffentlichen Vernunft

„Auf der Flucht vor der öffentlichen Auseinandersetzung erreicht dieser oder jener die Freistatt einer privaten Tugendhaftigkeit. Aber er muß seine Augen und seinen Mund verschließen vor dem Unrecht um ihn herum. Nur auf Kosten eines Selbstbetruges kann er sich vor der Befleckung durch verantwortliches Handeln reinerhalten. Bei allem, was er tut, wird ihn das, was er unterläßt, nicht zur Ruhe kommen lassen. Er wird entweder an dieser Unruhe zugrunde gehen oder zum heuchlerischsten Pharisäer werden.“ So schrieb Bonhoeffer in seiner „berühmten Rechenschaft an der Wende zum Jahre 1943“ – Dokument einer unerbittlich selbstkritischen Gewissenserforschung „nach 10 Jahren“, also seit Hitlers Machtergreifung. „Wer hält stand?“ und „Sind wir noch brauchbar?“, lautet die Gretchenfrage. (Widerstand...

Barbara Klemm: Frankfurt. Bilder

Da hat Jan Gerchow, der Direktor des „Historischen Museums Frankfurt“, eine wirklich ausgezeichnete Idee gehabt – nämlich Barbara Klemm, die für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ als Bildjournalistin die ganze Welt bereist hat, um eine Ausstellung ihrer Frankfurter Fotos zu bitten. Nach kurzem Bedenken, überhaupt genug Fotografien von Frankfurt geschossen zu haben, ist die Idee in der Ausstellung „Frankfurt Bilder“ im „Historischen Museum Frankfurt“ (9.11.2023 - 1.4.2024) und einem ganz vorzüglichen Bildband mit gleichem Titel Realität geworden. Das Buch enthält außerdem ein aktuelles Interview mit der Fotografin und den erneuten Abdruck eines schönen Essays der Schriftstellerin Eva Demski über Frankfurt aus dem Jahr 2006.

Die 1939 in Münster in eine Künstlerfamilie geborene Barbara...

Antonia Gottwald / Holger Zaborowski (Hrsg.): Hans Kock. Skulptur und Raum

„Wer Kunst sagt, spricht vom Menschen“ (78); „das BILD … ist Verwandlung der Materie zum Geist“ (212). Zwei prägnante Aussagen, keines Kunsttheoretikers, sondern eines bildenden Künstlers, nämlich von Hans Kock, der in erster Linie als Bildhauer, aber auch als Zeichner und Maler tätig war. Er wurde 1920 in Kiel geboren, wirkte viele Jahre in Hamburg und starb 2007 in Kiel-Schilksee; im Norden ist er durch seine Skulpturen im öffentlichen Raum bekannt. Nun machen die beiden Herausgeber – Antonia Gottwald, von 2001-2007 engste Mitarbeiterin des Künstlers, und Holger Zaborowski, seit 2020 Professor für Philosophie in Erfurt – das Werk des Künstlers einer breiteren Öffentlichkeit bekannt: Der 2017 unter dem Titel „Licht – Mitte – Raum“ erschienene Band galt seinen Arbeiten im Greifswalder Dom...

Henning Wagenbreth (Hg.): Bilder schreiben, Wörter zeichnen

Illustration arbeitet im Spannungsfeld zwischen Wort und Bild. Mit diesen Worten im Vorwort wird der Leser in die Welt der Illustration entführt. Und es gibt wirklich viel zu entdecken und zu lernen, denn das Buch zeigt Arbeiten der vergangenen 25 Jahre der Illustrationsklasse der Universität der Künste Berlin. Zusammengestellt und herausgegeben wurden die Illustrationen von Henning Wagenbreth, der seit 1994 als Professor für Illustration und Grafikdesign in Berlin tätig ist.

Die Illustrationen sind in 15 Kapitel unterteilt, die jeweils mit einem kleinen erklärenden Text eingeleitet werden. Drei der 15 Kapitel sind in Schwarz auf einfarbigem Papier gedruckt. Diese Bereiche werden als „lexikalische Kapitel“ beschrieben, denn Sie widmen sich den „Vorfahren“, „Vorbildern“ und „Techniken“ der...