Eulenfisch - Limburger Magazin für Religion und Bildung

Regina Schulze-Oechtering: Klanggeschichten für den Religionsunterricht

Biblische Geschichten sind weit weg von der Lebenswelt der Grundschulkinder. Welche Methoden stehen zur Verfügung, um Kindern die christliche Überlieferung näherzubringen? Dabei spielen vor allen Dingen im Primarbereich audiovisuelle Konzepte eine große Rolle. Die Einheit aus Bild, Klang, szenischem Spiel und Stimme ermöglicht eine multisensuale Ansprache der Lernenden. Viele Lehrende versuchen über eine Inszenierung mit Bodenbildern, Klängen oder szenisches Spiel die Texte zu veranschaulichen. Das persönliche Aufarbeiten und Gestalten biblischer Texte benötigt viel Zeit und Aufwand.

Ausgehend von dieser Anforderung hat Regina Schulze-Oechtering ein Heft mit 72 Seiten im Din A4-Format publiziert. Darin werden 20 biblische Geschichten, Psalmen und Heiligenerzählungen über audiovisuelle...

Stephan Sigg: FirmBibel

„Und was hat das mit mir zu tun?“ Eine Frage, die oft von Jugendlichen gestellt wird, wenn es um die Bibel geht. Eine Sammlung alter Geschichten und einiger Berichte über Jesus, weit weg von der Lebensrealität (junger) Menschen, so ist nicht selten der erste Eindruck. Stephan Sigg hat sich der Aufgabe gestellt, dieser Frage nachzugehen: Herausgekommen ist dabei die FirmBibel. In 14 Kapiteln verbindet der Schweizer Autor biblische Inhalte mit der Lebenswelt Jugendlicher. Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Fassung einer biblischen Erzählung in moderner Sprache, an die sich eine Kurzgeschichte oder eine Dialogszene anschließt. Hier geht es um Alltagserfahrungen, an die die Leserinnen und Leser anknüpfen können: Erlebnisse aus Schule, Familie und Freundeskreis werden geschildert. Die...

Patrick Grasser: Religion inklusiv unterrichten

Patrick Grasser, Religionspädagoge und Referent für Inklusion und heterogene Lerngruppen am Religionspädagogischen Zentrum Heilbronn, gliedert seine als empirische religionspädagogische Praxisreflexion angelegte Dissertation in einer übersichtlichen Weise. Dabei stellt er die systematische Befragung von Lehrkräften in den Vordergrund. Sein Ziel ist es, deren Rückmeldungen zu versachlichen, nach wissenschaftlichen Kriterien zu bearbeiten und im Hinblick auf die Frage „Wie sollte sich eine inklusive und diversitätssensible Religionspädagogik weiterentwickeln?“ Schlüsse für die Praxis abzuleiten.

In der Einleitung stellt der Autor fest, dass ein gemeinsamer Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung ohne ausreichende fachliche, finanzielle und personelle Ressourcen nicht sinnvoll...

Mirjam Schambeck: Von Gott, Jesus, Religionen und so

Eines vorweg: Titel, Titelbild und bisherige Veröffentlichungen der Autorin ließen schon vermuten, dass das Buch für Religionslehrkräfte und Verantwortliche in Studium und Ausbildung lesenswert sein wird. Es ist so!

Ausgehend von der COACTIV-Studie, in der Indikatoren für die Qualität von Mathematikunterricht bestimmt wurden, setzt sich Frau Prof. Dr. Schambeck in einem ersten theoretischen Teil ausführlich mit der Adaption und Weiterentwicklung des COACTIV-Kompetenzmodells für die Professionalisierung von Religionslehrkräften auseinander. Dieser Teil des Buches wird vermutlich von Kolleginnen und Kollegen im Alltagsgeschäft eher quergelesen und vom Ergebnis her betrachtet. Sehr lesenswert ist dieser Teil für alle, die verantwortlich sind für angehende Religionslehrkräfte in Studium,...

Martina Steinkühler: Die Mädchenbibel. Mit Illustrationen von Angela Gstalter

 

Martina Steinkühler ist keine Unbekannte, wenn es um die Elementarisierung der Bibel geht. Die evangelische Religionspädagogin verfasst seit vielen Jahren Unterrichtsmaterialien, Bibelgeschichten, Schulbücher und Kinderbibeln mit dem bibeldidaktischen Konzept: „Subjektiv, deutlich und offen. Erzählend Gott zur Sprache bringen.“ Sie regt dazu an, sich die Geschichten „auszuleihen“ und sie zu erzählen, weil es etwas Wichtiges mitzuteilen gibt, das auch jenseits der Intention und Pragmatik der biblischen Geschichte liegen kann. Der Klappentext der Mädchen-Bibel verspricht denn auch: „Ein faszinierender und spannender Einblick in die Welt der Bibel – aus der Sicht von Mädchen und Frauen“ und im Prolog heißt es: „Es wird Zeit, die Bibel aus ihrer Sicht zu erzählen. Es werden die vertrauten...

Roberto Simanowski: Digitale Revolution und Bildung

Die Spannung ist auffällig und macht neugierig: Mit seinem Buch „Digitale Revolution und Bildung“ wagt sich der Autor Roberto Simanowski an ein Thema, wie es im bildungspolitischen Bereich kaum größer sein könnte. Dabei stecken zwischen den Buchdeckeln gerade einmal 102 Seiten. Wie passt das zusammen? Vielleicht gelingt das, weil der ausgebildete Lehrer und habilitierte Medienwissenschaftler die Sachverhalte klar auf den Punkt schreiben kann. Vielleicht aber auch, weil die These des Autors so klar umrissen ist: Der Fokus einer Medienbildung, wie Simanowski sie anstrebt, „zielt nicht auf die Regeln, sondern auf die Folgen der digitalen Medien, auf Medienreflexionskompetenz statt Mediennutzungskompetenz.“

Auf den ersten Blick werden damit holzschnittartig zwei Kompetenzbereiche...

Ulrich Kropač / Ulrich Riegel (Hg.): Handbuch Religionsdidaktik

Die Bedingungen religiöser Bildung, speziell des schulischen Religionsunterrichts, sind heute geprägt von Aspekten der Pluralisierung sowie Säkularisierung des gesellschaftlichen Lebens, der nicht nur religiösen, sondern in vielfacher Hinsicht beobachtbaren Heterogenität der Schülerinnen und Schüler und einer Digitalisierung der Lebenswelt, die auch religiöses Lernen betrifft. Mit der erklärten Absicht, auf diese gegenwärtigen Bedingungen zu reagieren und eine dem entsprechende zeitgemäße Religionsdidaktik zu entwickeln, legen Ulrich Kropač und Ulrich Riegel in der Reihe Studienbücher Theologie des Kohlhammer Verlags 2021 das neue „Handbuch Religionsdidaktik“ vor. Auf 616 Seiten werden hier Grundlagen der Religionsdidaktik eines zukunftsfähigen Religionsunterrichts von verschiedenen...

Evy Billermann / Juliana Heidenreich: Ich geh mit dir durchs Trauerland

Das bemerkenswerte Bilderbuch „Ich geh mit dir durchs Trauerland“ geht mutig und sensibel an ein schwieriges Thema, es beschreibt nämlich die ersten Tage eines Kindes nach dem kaum zu fassenden unerwarteten Tod seines Vaters. Wenn in einer Familie der Vater oder die Mutter stirbt, dann gehören die Kinder oft zu der am stärksten benachteiligten Gruppe, denn das überlebende Elternteil ist ja selbst sehr mit seiner eigenen Trauer beschäftigt und kann kaum Trost spenden. Nicht selten fühlt sich das Kind ganz allein und hilflos mit seinem Verlust und kann sogar in die Rolle des Tröstenden geraten.

Evy Billermann, Sterbe- und Trauerbegleiterin in einem Hospiz, nimmt diese Einsamkeit in der Trauer ernst und stellt dem trauernden Kind im Buch eine verlässliche Freundin an die Seite, die sich...