Eulenfisch - Limburger Magazin für Religion und Bildung

Ulrich Nersinger: Päpste

Mit Büchern zum Papsttum und zur Geschichte der Oberhäupter der ältesten Institution der Welt ließen sich ganze Bibliotheken füllen. Trotzdem ist die Faszination für die Päpste noch heute weit über die katholische Kirche hinaus ungebrochen. Auch in der Sachbuchreihe „100 Seiten“ des Reclam Verlags darf daher das Thema nicht fehlen.

Der Journalist, Vatikan-Experte und profunde Kenner des päpstlichen Zeremoniells Ulrich Nersinger hat nun einen Band zu den Päpsten veröffentlicht. Ganz im Stil der Reihe, die auf unterhaltsame und kurzweilige Weise in die unterschiedlichsten Sachthemen einführt, widmet er sich der fast 2000-jährigen Geschichte dieses Amtes an der Spitze der Kirche. Die wechselvolle Geschichte der Nachfolger des Apostels Petrus auf engstem Raum darzustellen, ist sicher eine...

Jan Woppowa: Religionsdidaktik

Der Professor für Religionsdidaktik an der Universität Paderborn hat mit dieser „Religionsdidaktik“ in der Reihe „Grundwissen Theologie“ eine handliche, klare und übersichtliche Einführung in den gegenwärtigen Stand der wissenschaftlich und religionsunterrichtlich-praktisch diskutierten Ansätze der Religionsdidaktik vorgelegt. Das Buch gliedert sich in die 5 Kapitel (I) Grundlagen, (II) Rahmenbedingungen und Herausforderungen religiösen Lernens, (III) Prinzipien religionsdidaktischer Reflexion, (IV) Spezielle Ansätze der Religionsdidaktik und (V) Religiöses Lehren reflektieren lernen.

Während die ersten beiden Kapitel in mitunter neuer Ordnung viele religionsdidaktisch gut eingeführte Themen vereinen, dabei aber auch aktualisierend jüngere Entwicklungen in ihren wesentlichen Dimensionen...

Julia Knop / Michael Seewald (Hg.): Das Erste Vatikanische Konzil

Aus zahlreichen Perspektiven widmen sich Theologinnen und Theologen dem Ersten Vatikanischen Konzil, dem historischen Umfeld und der Wirkungsgeschichte. Mit Julia Knop und Michael Seewald fungieren zwei prominente Stimmen aus der jungen Generation der katholischen Dogmatik als Herausgeber.

Theologiegeschichtlich erhellend ist der Beitrag von Florian Baab. Er zeigt auf, dass im 19. Jahrhundert eine theologische Sensibilität für Fragen der Zeit bestanden hat; seinerzeit wurde etwa über den religiösen Zweifel diskutiert. Nüchtern schreibt der Verfasser, dass die fundamentaltheologische Aufgabe nicht darin bestehe, den Glauben einfach nur inhaltlich zu verteidigen. Man müsse vorab die Notwendigkeit einer Verteidigung des Glaubens überhaupt erst erkennen. Baab weist also auf oft übersehene...

Gerd Neuhaus. Glückskekse vom lieben Gott?

Einen Religionsunterricht, der „Glückskeksweisheiten“ vermittelt, braucht nun wirklich niemand. Ein schulischer Religionsunterricht dagegen, der Spagat zwischen rationaler Glaubensverantwortung und Lebensweltorientierung gelingt, schafft eine ganz besondere Chance für einen Dialog der Kirche mit der Welt von heute und ist selbst primärer locus theologicus. Diese These vertritt Gerd Neuhaus in seiner Monografie und plädiert davon ausgehend nicht nur für ein Bewusstsein der notwendigen gegenseitigen Befruchtung eines Austausches zwischen akademischer Theologie und Religionsunterricht, sondern stellt heraus, welche große Chance Religionsunterricht gegenüber einem neutralen Religionskundeunterricht bietet.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert: Im ersten Teil, das mit „Erfahrungen“...

Thomas R. Elßner: Hiob

Wenn Menschen den christlichen Glauben ablehnen, geben sie dafür verschiedene Gründe an. Und viele der Argumente sind leicht zu entkräften. Eines aber wird sehr hartnäckig vertreten und gilt als „Fels des Atheismus“. Und das lautet in seiner populären Form, dass es Gott nicht geben könne, weil ein liebender Gott, der zugleich allmächtig ist, nie und nimmer das Leid dieser Welt zulassen würde.

„Im Lande Uz lebte ein Mann mit Namen Ijob. Dieser Mann war untadelig und rechtschaffen; er fürchtete Gott und mied das Böse.“ (Ijob 1,1) Mit dieser Charakterisierung beginnt das Buch Ijob die große Geschichte von einem rechtschaffenen Menschen, dem unendliches Leid zustößt. Der Verfasser, der diese Erzählung niedergeschrieben hat, greift hier die große Menschheitsfrage auf – die Frage nach dem Warum...

Ulrich Riegel: Wie Religion in Zukunft unterrichten?

Die Kernfrage, die Ulrich Riegel umtreibt, ist auf jeden Fall aktuell. Und es ist sicher klug, sich „bereits heute mit Alternativen zum vorfindlichen Modell konfessionellen Religionsunterrichts zu beschäftigen, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein“ (6). Ziel des vorliegenden Buches ist es, einen Religionsunterricht ins Spiel zu bringen für die Zeit, in der ein konfessioneller RU gesellschaftlich nicht mehr legitimierbar (156) ist. Der Autor stellt für diesen Fall zwei Modelle vor: den „religions-kooperativen RU in konfessorisch-dialogischer Perspektive“ und den „kooperativen Weltanschauungsunterricht“. Nach einer Klärung der aktuellen Situation hinsichtlich religiöser Pluralität und der Darstellung der derzeitigen rechtlichen Situation des RU stellt er drei schon existierende...

Michael Köhlmeier / Konrad Paul Liessmann: Der werfe den ersten Stein

Der Untertitel dieses Buches – „Verdammungen“ – und das Inhaltsverzeichnis – „Betrug, Lüge, Eifersucht …“ – könnten den Eindruck erwecken, hier ginge es um strenge moralische Verurteilungen. Wer aber aufgrund eines solchen Missverständnisses das Buch aus der Hand legt, bringt sich um ein ebenso unterhaltsames wie anregendes Lesevergnügen. Denn hier haben zwei Autoren zusammengefunden, die beide das Schwierige mit scheinbar leichter Hand zu vermitteln vermögen. Der eine Schriftsteller, der andere Philosoph. Der Schriftsteller Michael Köhlmeier ist bekannt für seine freien Nacherzählungen von Sagen, Märchen und biblischen Geschichten. Diese werden so vorgetragen, dass sie in einem zeitlosen Raum zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schweben scheinen, aber in Stil und Diktion sich deutlich...

Hans Mendl: Taschenlexikon Religionsdidaktik

Ein Lexikon als Printneuausgabe im Jahr 2019 vermag zunächst Irritationen auszulösen und verwundert angesichts der derzeitigen Rezeptions- und Lesegewohnheiten heutiger Studierender. Auch ein im Vorwort postuliertes Alleinstellungsmerkmal – „Ja, so etwas gibt es nicht!“ – vermag das verlegerische Wagnis kaum gänzlich zu erklären.

Richtet man den Blick weg von ökonomischen Überlegungen auf inhaltliche Aspekte des Buches und prüft seine Brauchbarkeit, verändern sich die Einschätzungen. Hans Mendl ediert das Taschenlexikon, um „Das Wichtigste für Studium und Beruf“ in lexikalischer Form zu präsentieren. An diesem Anspruch ist das Buch zu messen. Es ist in wesentlichen Teilen entstanden aus Mendls Vorlesungsunterlagen und mit etablierten Fachdidaktiken ergänzend abgeglichen; es entfaltet den...