
Glaube und Spiritualität
Gelebte Nachfolge - die Verbindung der irdische Welt mit der göttlichen
"Ich fühle mich in meinem Beruf so glücklich, dass ich nichts zu wünschen hätte, was mich noch glücklicher machen könnte, ja es ist mir oft, als wenn alle Geschöpfe ein geistlicher Genuss wären, ja wo ich mich ganz einversenken möchte." (Brief 2, 1852)
"Fahren Sie fort, meine lieben Schwester, zu beten tagtäglich zu Gott, dem Heiligen Geiste und dem göttlichen Herzen Jesu, damit wir allzeit durch dieselben geleitet, beseelt und erleuchtet werden, um allezeit das Richtige zu erkennen und zu befolgen nach dem heiligen Willen Gottes." (Brief 84, 1884)
"Möge der Herr uns verleihen Festigkeit und Beharrlichkeit bis an unser Lebens ende. Wie sehr tut es doch Not, so recht auf dem Weg der Tugend zu wandeln, unsere Regel treu zu halten, damit wir von Gott gehalten werden. Das liebe Jesuskind wolle uns geben Seinen Geist, Seine Tugend, sonders Seine Liebe, Glauben und Vertrauen auf seine Macht und Barmherzigkeit." (Brief 10, 1868)
In Dernbach findet sich ein Paar vollständig
ausgetretener Schuhe Katharinas, in denen
sie ihre langen Wege zurückgelegt hat.
Dieses abgewrackte Erinnerungsgut bezeugt,
dass sich die junge Frau aus Dernbach auf
den Weg begeben hat, auf den der Herr sie
gerufen hat.
Von Dernbach aus ist sie Ihm hinterhergelaufen:
Auf ihren Wegen hat sie Ihn so
in den Nöten ihrer Zeit gefunden (in Deutschland,
Nordamerika, Holland, England,
Böhmen).
Katharina Kasper hatte Gott bei jedem ihrer
Schritte vor Augen: Er war ihr immer voraus.
Indem sie sich bis an ihr Lebensende immer
wieder aufmachte, um vor Ort oder brieflich
die Schwestern zu ermutigen, ist sie unerschrocken
auf die Zukunft zugegangen.
Seit ihren frühesten Briefen zeigt sich
Katharina Kasper als ein Mensch, der durch
und durch von der Liebe zu Christus und von
der Sehnsucht nach dem Vater ergriffen war.
Dieses vollkommene Gottvertrauen prägt
Katharinas gesamtes Leben. Dieses Leben
und diese Persönlichkeit halte ich für
zukunftsweisend auch in unserer Zeit.
Prof. Dr. Rainer Berndt SJ
Philosophisch-Theologische Hochschule
Sankt Georgen (Frankfurt)
"Solange wir uns den Geist des Berufes noch nicht angeeignet haben und mit dem Einzelnen bekannt geworden sind, bleibt der Beruf schwer. Dagegen wird alles leicht, wenn wir alle als Dienerinnen und als arme Dienstmägde Christi in Gott sind und Gott in uns, durch uns wirkt und arbeitet." (Brief 155, 1889)
"Meine lieben Schwestern, lieben und teilen wir so unser Kreuz mit dem lieben Heiland und folgen ihm bis auf Golgotha und bleiben wir stehen unter dem Kreuze, bis wir mit Jesus sagen können: »Alles ist vollbracht.« Ich habe keinen Willen, kein Wollen und Wünschen mehr, als wie es Gott will, wann Gott will." (Brief 101, 1885)
"Ich will meinen Jesus, meinen Heiland allein, allein besitzen; ja ich muss ihn täglich vollkommen lieben und besitzen; er allein muss mein Herz besitzen, muss walten und schalten über all meine Seelen- und Körperkräfte sowie über all mein Tun und Lassen. Der hl. Wille Gottes soll und muss geschehen in mir, durch und für mich. Ja, mein Gott und mein alles, mein liebster Gott und mein alles!" (Brief 64, 1880)
Beten wir doch fromm miteinander, dass wir fromm leben und die Heiligkeit erreichen, die der Herr einer jeden gesetzt hat zu erlangen, damit wir in Gott glücklich werden in der Zeit und selig in der Ewigkeit.