Christoph Wrembek: Erlösung

Befreiende Blicke auf Tod, Sühne und Auferstehung

Der Autor, Jesuit und Priesterseelsorger, bietet in seinem schmalen Bändchen die wesentlichen Perspektiven zu einem in Theologie, Predigt und Religionsunterricht zentralen thematischen Zusammenhang. In verständlicher, einprägsamer Sprache folgen bibeltheologischen Überlegungen systematische Reflexionen, die im Blick auf die Erlösung, eines der großen Wörter des christlichen Glaubens, sehr aufschlussreich sind.

Wrembecks Darstellung unterscheidet überzeugend zwischen einem falschen und einem angemessenen, lebensbezogenen Opferverständnis. Letzteres ist für das Erlösungsverständnis relevant, wird von einem treffenden Zitat aus Ratzingers „Einführung in das Christentum“ untermauert und gegen kirchliche Fehldeutungen abgesetzt. Das Verdienst des Autors besteht darin, das barmherzige, befreiende Handeln Jahwes vor Augen zu führen, das Jesus durch sein Reden, Handeln und Sterben verkündigt und vergegenwärtigt. So geschieht durch das unweigerliche, not-wendige Sterben dieses Gerechten Erlösung von „falschen Gottesbildern“ und zur Freude an Gott. Der mütterliche Vater setzt in der Auferweckung seines Sohnes dessen Lebenswort und -tat unwiderruflich ins Recht. Der Freude am befreienden Vater und der Hoffnung, mit Christus zu einem neuen Leben auferweckt zu sein, kann kein Sünd- und Sühnopfer entsprechen. Der Christ antwortet vielmehr im „Dankopfer, Eucharistie“.

Anlass zur kritischen Diskussion bietet neben anderem die nur im Kerygma des Matthäusevangeliums geschilderte Rückkehr Jesu und seiner Familie aus Ägypten, die der Autor anscheinend als historisches Faktum versteht.

Das klare, instruktive und gut lesbare Buch mit seinen unterschiedlichen Lernmöglichkeiten und Denkanstößen eignet sich durchaus als Ganzschrift oder in Auszügen für den Religionsunterricht der späten Mittel- bzw. der Oberstufe des Gymnasiums.

Sankt Ottilien: EOS – Editions Sankt Ottilien. 2017
102 Seiten
14,95 €
ISBN 978-3-8306-7822-9