Seligsprechung

Papst Paul VI. spricht Katharina Kasper am 16. April 1978 in St. Peter heilig.

Vorbereitung der Seligsprechung

Maria Katharina Kasper wurde in ihrer Gemeinschaft und bei vielen Katholiken hoch verehrt.
Es entstand der Wunsch, sie auch offiziell als Selige verehren zu dürfen. Im Jahr 1928 leitete Bischof Augustinus Kilian (1913–1930) den Informativprozess ein. Das Ziel dieses diözesanen Prozesses war es, offiziell festzustellen, ob Maria Katharina Kasper während ihres Lebens als Heilige betrachtet wurde und ob diese Überzeugung nach ihrem Tod anhielt.
Die Ergebnisse lagen 1935 vor.

Nach einer Prüfung im Vatikan gab Papst Pius XII. im Jahr 1946 die Erlaubnis zum Beginn des apostolischen Seligsprechungsprozesses. Dabei wurden 103 Zeugen vernommen, 55 kannten Maria Katharina Kasper noch persönlich und berichteten von ihrem Leben und ihrem Glauben.

Theologen prüften ihre Schriften und erstellten eine historische Studie als Grundlage für die Entscheidung der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungsprozesse.
Bischof Kempf unterzeichnet die Urkunde über die Erhebung der Gebeine, die im Zusammenhang mit dem Seligsprechungsprozess vorgeschrieben ist

Am 29. September 1950 wurden in Dernbach die Gebeine der künftigen Seligen im Beisein eines kirchlichen Gerichts exhumiert und anschließend in der Kapelle des Mutterhauses beigesetzt.

Heilige Messe in St. Peter

Am 16. April 1978 fand die Seligsprechung durch Papst Paul VI. unter Konzelebration von Bischof Dr. Wilhelm Kempf, den Weihbischöfen Walther Kampe und Gerhard Pieschl im Petersdom statt.

Aus der Predigt von Bischof Wilhelm Kempf

"Bei einer Seligsprechung geht es nicht um eine Ehrung aufgrund menschlicher Leistungen und Verdienste, sondern es geht um den Dank für das machtvolle Tun Gottes an einem Menschen: hier um das machtvolle Tun Gottes an einem schlichten Kind des Westerwälder Volkes, das sein Leben orientierte an dem Wort und Beispiel Mariens »Siehe ich bin eine Magd des Herrn« (Lk 1,38). Diese Frau hat sich nicht nach vorne gedrängt. Sie wollte keine große Rolle spielen. Sie wollte sich keinen Namen machen etwa als Vorkämpferin für Sozialreformen oder als Stifterin einer religiösen Genossenschaft. In ihrem hohen Alter hat sie einmal gesagt: »Ich muß lachen, wenn ich daran denke, welch armes Werkzeug sich Gott ausgesucht hat, um seine Kongregation zu gründen.« Sie ließ sich vielmehr willig Schritt für Schritt führen von der Gnade Gottes, die sie hellhörig und hellsichtig machte für das, was hier und jetzt als Gottes Wille gelten durfte. Eben dieses Gespür für den Anruf Gottes hier und jetzt scheint mir der Schlüssel zum Verständnis ihres Wesens und Wirkens zu sein."

Festwoche in Dernbach

Nach der Rückkehr der Wallfahrer schloss sich in Dernbach und Wirges eine ganze Festwoche unter großer Beteiligung der Dernbacher Schwestern, des Bistums und der Bevölkerung an.