Eulenfisch - Limburger Magazin für Religion und Bildung

Heinrich Wullhorst: Soziallehre 4.0

Unsere Lebenswelt verändert sich. Unsere Arbeitswelt verändert sich. Das Digitale ermöglicht neue Infrastrukturen, neue Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten. Lebens- und Arbeitswelt werden revolutioniert. So der Ausgangspunkt des Autors Heinrich Wullhorst. Welche Rolle spielt hierbei, in den Welten 4.0, der Mensch; welche Rolle kann der Mensch einnehmen?

Der Verfasser geht in seinem Buch „Soziallehre 4.0“ den aktuellen Fragen und Herausforderungen nach, die sich im Zusammenhang mit dem digitalen Wandel stellen, und lässt dazu Wissenschaft und Politik zu Worte kommen. Lars P. Feld, Thomas Sternberg, Ulrich Hemel und weitere machen sich in kurzen Beiträgen Gedanken darüber, wie wir im digitalen Zeitalter (zwischen)-menschlich bleiben können. Auch diese Beiträge sind für Wullhorst der zeitgemäße Ausgangspunkt einer sachgemäßen Weiterentwicklung der katholischen Soziallehre. Seine Weiterentwicklung schwebt also nicht im luftleeren Raum, sondern koppelt seine Überlegungen zurück an die erwähnten Politiker und Wissenschaftler. Denn: „Die Nöte der Zeit werden euch zeigen, was zu tun ist.“ (Adolph Kolping)

Heinrich Wullhorst wird in seinem Band immer wieder recht konkret, so dass er so gut wie gar nicht in den sonst üblichen Allgemeinplätzen stecken bleibt. Sehr sympathisch ist mir vor allem die Tatsache, dass er den Menschen auf den Menschen zurückwirft. „Ja, wir können es, wenn wir es denn wollen, und die Soziallehre kann uns dabei ein verlässlicher Wegbegleiter sein.“ Wir haben es also in unseren Händen.

Wie wir in Zeiten der Digitalisierung menschlich bleiben können
Paderborn: Bonifatius Verlag. 2018
163 Seiten
14,90 €
ISBN 978-3-89710-770-0

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