Das Buch Leviticus gehört zu den Schriften des Alten Testaments, die uns heute nur schwer zugänglich sind. Zu fremd, zu eigenartig oder zu abscheulich und abschreckend erscheinen uns einige der Gesetze und Vorschriften. Dies ist wohl ein Grund dafür, warum Textabschnitte dieser Schrift in der pastoralen Praxis nur selten in den Blick geraten und thematisiert werden Die Instrumentalisierung einzelner Bestimmungen des Buches in Vergangenheit und Gegenwart vor allem in fundamentalistischen Kreisen hilft da nicht besonders.
Auf der anderen Seite bildet das Buch Leviticus in der jüdischen Tradition, wo es wajjiqrā’ („und er rief“) genannt wird, das Herzstück der Tora. Die Konzeption einer gemeinsamen Einhaltung von Geboten dient u.a. der Identitätsbewahrung und -sicherung des Volkes Israels....