Eulenfisch - Limburger Magazin für Religion und Bildung

Anselm Grün / Ahmad Milad Karimi: Im Herzen der Spiritualität

„In der Begegnung haben wir erfahren, dass im Gespräch zwischen den Religionen, über alle theologischen Differenzen hinweg, die Spiritualität das eigentlich Verbindende ist.“ Dieser Klappentext lässt aufhorchen, weil er Optimismus bezüglich eines ehrlichen christlich-islamischen Dialoges verbreitet, der in den letzten Jahren beträchtlich geschwunden ist, und weil das Wort „Mystik“ fehlt, das sonst ebenso gerne wie ungenau als wohlfeile Brücke zwischen den Religionen gehandelt wird. Man horcht auf, weil hier zwei namhafte Gelehrte beider Religionen sich offenbar life (das zeigen die Bilder auf dem Buchdeckel), vor allem aber in einer ernsthaften textlichen wechselseitigen Bezugnahme tatsächlich soweit begegnet sind, wie man sich in der unüberwindlichen Differenz zweier monotheistischer...

Angela Kaupp (Hg.): Pluralitätssensible Schulpastoral

Wen will ich und wen kann ich mit meinen Angeboten der Schulpastoral erreichen? Wie stellt sich die Schülerschaft in ihrer Diversität an meiner Schule dar? Welche Unterstützung braucht sie wirklich? Was kann ich mit anderen Playern initiieren? Diese und andere W-Fragen stehen oft zu Beginn oder in Reboot-Phasen der Konzeptionierung von Schulpastoral an. Und meistens müssen die Antworten aufgrund eigener Erfahrungen und Reflexionen gefunden werden, da die Schulpastoral in der Praxis stattfindet und lebendig ist, die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen und Inhalten allerdings gerade erst begonnen hat.

Das vorliegende Buch entstand nach einer Konferenz mit gleichem Titel, die im Jahr 2016 an der Universität Koblenz-Landau stattgefunden hat. Ziel der Herausgeberin...

Martin Blay / Michael Winklmann (Hg.): Philosophieren über Gott und die Welt mit Calvin und Hobbes

Es gehört zu den elementaren Aufgaben einer modernen Theologie, ihr notwendiges Verhältnis zur Philosophie zu reflektieren und immer wieder neu zu bestimmen. Will der christliche Glaube seinem Anspruch auf allgemeine Rationalität gerecht werden, so müssen neuzeitliche, moderne und postmoderne Philosophien aufgegriffen und für die Theologie erschlossen werden. Diese komplexe Herausforderung führt konsequenterweise dazu, dass die Auseinandersetzung mit philosophischen Fragen ihren festen Ort in den Curricula der Schulen und Universitäten besitzt. Gleichzeitig stellt sich für Verantwortliche in religiösen Lern- und Bildungsprozessen die Frage immer wieder neu, wie philosophische Themen didaktisch ansprechend aufgearbeitet werden können.

Dieses Desiderat war Anlass für die beiden jungen...

Christian Müller / Claudia Schäble / Thomas van Vugt: Kompetenzorientierte Bibeldidaktik

Die Kompetenzorientierung ist zwar fester Bestandteil der Lehrpläne und Kerncurricula, dennoch ist der Begriff für manche Pädagogen nicht wirklich greifbar. Es fehlt an konkreten Beispielen der unterrichtlichen Umsetzung. Ein gelungener Versuch, eine kompetenzorientierte Bibeldidaktik näherzubringen, stellt der vorliegende Band dar, der sich am bayerischen „LehrplanPLUS – Mittelschule“ orientiert und im Wesentlichen schulart- und länderübergreifend konzipiert ist.

Im Anfangsteil erfolgt eine Begriffssensibilisierung im Hinblick auf die fachbezogene Kompetenzorientierung in Form eines Strukturmodells. Auf der horizontalen Ebene sind die prozessbezogenen Kompetenzen (teilhaben, kommunizieren, gestalten, urteilen, verstehen und wahrnehmen) angelegt, die sich auf vertikal platzierte...

Joachim Kunstmann: Subjektorientierte Religionspädagogik

Im letzten Kapitel seines Plädoyers für eine zeitgemäße religiöse Bildung stellt Joachim Kunstmann, Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Weingarten, anhand eines Stundeneinstiegs exemplarisch dar, wie der subjektorientierte Religionsunterricht in der Praxis aussehen könnte. In den Wochen vor Weihnachten zündet der Lehrer zu Beginn die Kerze eines Adventskranzes an und setzt sich schweigend hinter das Pult. Nach einigen Minuten reagieren die Schüler auf diesen Impuls. Ein Mädchen sagt: „Die Kerze ist so schön“, einem ihrer Mitschüler erscheint das Licht warm und angenehm. Eine weitere Schülerin meint, dieses Licht könne sogar trösten. Andere Schüler haben ähnliche Erfahrungen gemacht.

Dieses Beispiel ist geeignet, um sowohl die Grundzüge als auch die Probleme...

Viera Pirker / Maria Juen: Religion – (k)ein Fach wie jedes andere

Wie kann eine Leistungsbeurteilung im Fach Religion geschehen? Darf man eigentlich überhaupt eine Beurteilung vornehmen oder trifft das zu, was im Vorwort unter Bezug auf den österreichischen Religionslehrer und Kabarettisten Stefan Haider zu lesen ist: „Als Religionslehrer habe ich eine sehr enge Beziehung zum Sehr gut. Jesus selbst hat ja gesagt: ‚Sie sollen alle eins sein!’ – und daran halte ich mich natürlich.“

Die Praktischen Theologinnen Viera Pirker (Universität Wien) und Maria Juen (Universität Innsbruck) unternehmen in ihrer empirischen Studie den Versuch, dieses umstrittene Feld zumindest für den Bereich der Oberstufe an allgemeinbildenden höheren Schulen in Österreich auszuleuchten. Grundlage dafür sind Kompetenzraster und -kataloge einerseits sowie Fragenkataloge,...

Hans Mendl: Religionsdidaktik kompakt

Jetzt hat auch die Religionsdidaktik von Hans Mendl ein Update erhalten. Die 6. Auflage spielt die neuere Fachliteratur ein und erweitert das Buch auf über 300 Seiten durch aktuell relevante Themen wie z.B. Inklusion, Kinder- und Jugendtheologie und konfessionelle Kooperation. Die Titelkonkretion „kompakt“ basiert somit weniger auf der Anzahl der Seiten, sondern auf der Art und Weise des Aufbaus der Einzelkapitel, der Genese der Entstehung und ihrer Intention.

Der Autor verdeutlicht in der Einleitung, dass das Buch als Hilfe für die Prüfungsvorbereitung angelegt ist – mit der konzeptionellen Folge, dass Inhalte komprimiert aufbereitet und verdichtet dargestellt sind. Die Kapitel sind „Kurzdarstellungen“, die auf erworbene Wissensbestände zurückgreifen und reaktivieren bzw. zur...

Rudolf Englert: Was wird aus Religion?

Was bleibt eigentlich von einer Religion, deren Glaubensüberzeugungen nicht nur fraglich geworden sind, sondern zudem auch noch permanent Plausibilisierungsnöte erzeugen? Was ist zu tun, wenn diese Religion epistemische und subjektbezogene Wahrheitsansprüche nicht mehr einlösen kann? Und schließlich: Lässt sich der Bedeutungsverlust des Dogmatischen religionspädagogisch auffangen?

In seinem neuen Buch „Was wird aus Religion?“ geht der bekannte Essener Religionspädagoge Rudolf Englert diesen im Kern mit der Aufklärung gestellten Fragen systematisch nach. Hintergrund seiner Überlegungen sind in erster Linie die inhaltlichen und kommunikativen Nöte der Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die es zunehmend schwerer haben, das christliche Anliegen einer agnostisch-rationalistisch...