Sieben Männer „von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit“ wählte man, um die tägliche Versorgung der Witwen zu gewährleisten (Apg. 6, 1-7). Diese Szene dürfte eine der ersten sein, die von der Verflochtenheit der christlichen Gemeinschaft mit der „Welt“ Zeugnis ablegt. Eine Religion, die den Menschgewordenen ins Zentrum rückt, kann nicht vom Wort allein leben. Jesu wunderbare Maxime „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist (Mt. 22, 21), gibt dabei die Richtung vor, die Mühen der Ebene ersetzt sie nicht. So bietet die Kirchengeschichte in puncto „Nähe und Ferne“ zu Gesellschaft und Macht reichhaltigstes Anschauungsmaterial. Heinz Schilling, emeritierter Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit und renommierter Luther-Biograph, blickt in seiner Studie auf den Beitrag...