Eulenfisch - Limburger Magazin für Religion und Bildung

Ulrich Riegel: Wie Religion in Zukunft unterrichten?

Die Kernfrage, die Ulrich Riegel umtreibt, ist auf jeden Fall aktuell. Und es ist sicher klug, sich „bereits heute mit Alternativen zum vorfindlichen Modell konfessionellen Religionsunterrichts zu beschäftigen, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein“ (6). Ziel des vorliegenden Buches ist es, einen Religionsunterricht ins Spiel zu bringen für die Zeit, in der ein konfessioneller RU gesellschaftlich nicht mehr legitimierbar (156) ist. Der Autor stellt für diesen Fall zwei Modelle vor: den „religions-kooperativen RU in konfessorisch-dialogischer Perspektive“ und den „kooperativen Weltanschauungsunterricht“. Nach einer Klärung der aktuellen Situation hinsichtlich religiöser Pluralität und der Darstellung der derzeitigen rechtlichen Situation des RU stellt er drei schon existierende...

Hans Mendl: Taschenlexikon Religionsdidaktik

Ein Lexikon als Printneuausgabe im Jahr 2019 vermag zunächst Irritationen auszulösen und verwundert angesichts der derzeitigen Rezeptions- und Lesegewohnheiten heutiger Studierender. Auch ein im Vorwort postuliertes Alleinstellungsmerkmal – „Ja, so etwas gibt es nicht!“ – vermag das verlegerische Wagnis kaum gänzlich zu erklären.

Richtet man den Blick weg von ökonomischen Überlegungen auf inhaltliche Aspekte des Buches und prüft seine Brauchbarkeit, verändern sich die Einschätzungen. Hans Mendl ediert das Taschenlexikon, um „Das Wichtigste für Studium und Beruf“ in lexikalischer Form zu präsentieren. An diesem Anspruch ist das Buch zu messen. Es ist in wesentlichen Teilen entstanden aus Mendls Vorlesungsunterlagen und mit etablierten Fachdidaktiken ergänzend abgeglichen; es entfaltet den...

Friedhelm Kraft: Grenzgebiete

Friedhelm Kraft, der Leiter der Abteilung Bildung, Schulen und Religionsunterricht im Konsistorium der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, hat den Roman „Grenzgebiete – Liebe in einem zerrissenen Land“ vorgelegt. Im Mittelpunkt des äußeren Geschehens steht die jugendliche Liebe einer Berliner Abiturientin zu einem israelischen Studenten und ihre gleichzeitige Sympathie mit einem palästinensischen Taxifahrer ähnlichen Alters.

Die aus einem evangelisch-freikirchlichen Elternhaus stammende Mareike hat sich erfolgreich für ein Praktikum beworben, das sie in Talitha Kumi, einer deutschen Schule in Bethlehem, absolviert. Sie betreut dort die aufgeschlossenen palästinensischen Kinder, setzt ihre leidenschaftliche Beziehung zu ihrem jüdischen Freund Jossi fort und...

Ursula Silber / Bettina Eltrop / Bettina Wallmann: Was für ein Gott!

Seit geraumer Zeit versucht das Katholische Bibelwerk Stuttgart, der lectio divina als eigener Art und Weise, die Texte der Hl. Schrift in einem spirituellen Sinn zu lesen, mehr Stimme zu geben. Die einzelnen Schritte der lectio divina, der göttlichen Lesung, nämlich lesen – bedenken – beten – still vor Gott da sein – anders leben, die mehrfach wiederholt und immer wieder eingeübt werden, haben das eine Ziel, mit Hilfe der Hl. Schrift die persönliche Beziehung zu Gott (wieder neu) zu entdecken, zu entwickeln und zu leben. Daher veröffentlicht das Katholische Bibelwerk regelmäßig Lese- und Arbeitshilfen, die speziell der lectio divina dienen; so die hier vorgestellte Publikation „Was für ein Gott! Das Buch Jona lesen“.

Dieses Heft ist in seiner Praktikabilität sowohl für Leiterinnen und...

Christoph Schmitt: Im Kirchenraum das Göttliche erschließen

Das vorliegende Buch ist eine Arbeitshilfe zur religionspädagogischen Erschließung von Kirchenräumen mit unterschiedlichen Zielgruppen. Der Autor Christoph Schmitt verwendet dafür den Begriff „Kirchenpädagogik“ (statt der ebenfalls gebräuchlichen „Kirchenraumpädagogik“). Schmitt versteht den Kirchenraum als gestaltgewordenen Ausdruck kirchlichen Glaubens und Handelns. So kann der Raum als Medium dienen, um Glauben und Handeln derKirche (verstanden als Gemeinschaft der Christen) erfahrbar zu machen.

Ganz im Sinne dieses Ausgangspunktes stellt Schmitt einen mystagogischen Ansatz von Kirchenpädagogik vor. Dieser ist (im Gegensatz etwa zum ganzheitlich-handlungsorientierten Ansatz) nicht voraussetzungsfrei, sondern geht von einer vorgegebenen Deutung des Gebäudes als Sakralbau aus. Der Bau...

Dieter Bauer / Claudio Ettl / Paulis Mels (Hg.): Evangelien der Sonn- und Festtage im Lesejahr C. Bibel in Leichter Sprache

Leichte Sprache ist eine barrierefreie Sprache. Sie zeichnet sich durch ein übersichtliches Schriftbild aus. Ihre Sätze sind einfach und klar. Sie überwindet den Graben zwischen einer mündlichen einfachen Sprache und einer komplexen Schriftsprache. Sie ist deshalb gut zu verstehen. Leichte Sprache ist eine zielgruppenorientierte Sprache. Sie spricht besonders Menschen mit Lernschwierigkeiten an. Menschen mit geistiger Beeinträchtigung fühlen sich angesprochen. Aber auch Menschen mit Demenz nehmen die einfache Sprache gerne auf. Menschen mit Migrationshintergrund oder Geflüchtete sind dankbar für diese Sprache. Diese Sprache formuliert schwer Verständliches konkret. Sie drückt auch Mitgedachtes aus. Sie macht ein Verstehen für alle leicht.

Leichte Sprache steht in der jesuanischen...

Egbert Ballhorn / Simone Horstmann (Hg.): Theologie verstehen

Die Auslegung des apostolischen Glaubensbekenntnisses ist eine Aufgabe, der sich die Theologie seit Entstehung dieses für die christliche Identität so zentralen Textes immer wieder zugewandt hat. In diese Auslegungstradition reiht sich der vorliegende Band – ein Kondensat des am Dortmunder Institut für Katholische Theologie durchgeführten Theologischen Grundkurses – mit einer ganz spezifischen Zielsetzung und Gestaltgebung ein: Das Vorhaben richtet sich auf nichts weniger als auf eine grundlegende Einführung ins Theologiestudium (oder allgemeiner: in eine intensivierte Befassung mit der akademischen Theologie), die sich in der Auseinandersetzung mit dem Text des apostolischen Credos und im Zusammenspiel von Statements aus allen Disziplinen der Theologie entfaltet.

Dieses Profil gibt...

Anton G. Leitner (Hg.): Der Himmel von morgen. Gedichte über Gott und die Welt

„Der Himmel von morgen“ – mit dieser poetischen, einem Gedicht entnommenen Zeile hat der Autor und Verleger Anton G. Leitner seine Gedichtsammlung überschrieben. Die 100 Gedichte von 91 bekannten und weniger bekannten zeitgenössischen Dichterinnen und Dichtern drehen sich – so der reichlich dehnbare Untertitel – um „Gott und die Welt“. Zu finden sind Gedichte unterschiedlicher Länge, zumeist ungereimt, aber auch höchst formvollendete wie das Sonett „Böhmisches Wegekreuz“ (111) von Christian Lehnert; außerdem hat der Herausgeber lautmalerische und Bildgedichte berücksichtigt. Der Vielfalt der dichterischen Formen entspricht die Vielfalt der aufgegriffenen Themen.

Dass Gott längst nicht mehr das Maß aller Dinge ist, führt Richard Dove in seinem Gedicht – wirklich ein Gedicht? – „Gott gemäß...