Die letzte und titelgebende der 29 Geschichten des neuen Buches von Helga Schubert „Vom Aufstehen“ war bereits zu einem Stück Literaturgeschichte geworden, als das gleichlautende Buch im vergangenen Jahr erschien: 40 Jahre nachdem die Schriftstellerin und Psychologin vom DDR-Regime daran gehindert worden war, einer Teilnahme am jährlichen Wettbewerb um den hoch angesehenen Ingeborg-Bachmann-Preis zu folgen, wurde sie als 80-Jährige 2020 erneut nach Klagenfurt eingeladen und ging als Siegerin hervor – mit eben dieser anrührenden, lakonischen Schilderung, die um die Schmerzpunkte ihres Lebens kreist.
Dabei sind die biographischen Auswirkungen des sozialistischen Totalitarismus, die minimalistisch, hoch präzise skizziert werden, gleichsam im äußeren Kreis der Leiderfahrungen angesiedelt, im...