Eulenfisch - Limburger Magazin für Religion und Bildung

Susanne von Braunmühl / Britta Kuß unter Mitarbeit von Rabeya Müller, Oliver Petersen, Armin Rochdi, Melek Yildiz: Wer bin ich? Wer bist du?

Unterrichtsmaterialien für die Grundschule mit CD-ROM

In der Landschaft religionspädagogischer Lehrwerke und Unterrichtsmaterialien für die Grundschule fallen diese beiden ambitionierten Publikationen durch ihren interreligiösen Ansatz und ihre didaktisch-methodische Vorgehensweise auf: Die Verfasserinnen und Verfasser bezeichnen ihren Ansatz als „Interreligiös-dialogisches Lernen“. Es geht ihnen darum, die religiösen Fragen, die in den Bänden thematisch werden, die nach Identität – „Wer bin ich? Wer bist du?“ sowie nach „Sterben und Tod – Was wird einmal sein?“, konsequent aus der Perspektive möglichst vieler Religionen miteinander ins Gespräch zu bringen. In den vorliegenden Lehrwerken kommen Judentum, Christentum, Islam, Alevitentum, Buddhismus und Hinduismus zu Wort. 

Die...

Christine Hubka / Ramazan Demir: Abraham – Ibrahim

Interreligiöses Grundschulmaterial zum Stammvater von Juden, Christen und Muslimen

Überzeugend und innovativ sind Idee und Konzept dieses interreligiösen Arbeitshefts für die Grundschule. Eine evangelische Pfarrerin mit großer religionspädagogischer Erfahrung, Dr. Christine Hubka, und ein führender Imam der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreichs, Ramazan Demir, erarbeiteten eine Materialsammlung zum Stammvater der abrahamischen Religionen: Abraham – Ibrahim.

Bereits dieser Doppelname ist Programm. Die Autoren scheinen damit zu spielen, doch tatsächlich signalisiert der Name in den Kapitelüberschriften, welche Abraham-Tradition jetzt zu Wort kommt. Die Autoren erklären das ihren Grundschulkindern so: „Wir nennen ihn Abraham, wenn ein Abenteuer in der Thora und der Bibel steht. Kommt...

Rainer Oberthür: Stell dir vor…

Gedankenspiele über dich, Gott und die Welt

Wie in Rainer Oberthürs vielen religionspädagogischen Beiträgen und Schriften bildet der Mensch als Wesen, das die Fähigkeit zu denken, zu hinterfragen, zu fantasieren und zu staunen besitzt, den Ausgangspunkt des vorliegenden Büchleins. Es möchte nach Vernehmen des Klappentextes auf „spielerische“ Weise mit „einfachen Gedankenexperimenten“ zum Weiterdenken anregen und Hilfe für ein „bewusstes“ und „achtsames“ Leben sein. 

Der mit einschlägigen Buzzwords versehenen Beschreibung nach zu urteilen, reiht sich das Buch in den umfänglichen und nachgefragten Markt der Ratgeberliteratur ein. Die an ein Kinderbuch erinnernde Gestaltung des Covers vermag das eingangs formulierte Versprechen einzulösen, dass es sich um einfache Gedankenspiele handelt.

D...

Thomas Söding: Das Christentum als Bildungsreligion

Der Impuls des Neuen Testaments

Thomas Söding zeigt mit seinem Buch „Das Christentum als Bildungsreligion – Der Impuls des Neuen Testaments“ die Wichtigkeit der Bildungsidee im Christentum von Beginn an auf. Bei Griechen und Römern war Bildung ein hohes Gut – und der jüdische und jesuanische Glaube konnte sich dank der Begegnung mit diesen Kulturen weiterentwickeln. 

Die Frage nach dem Verhältnis von Glauben und Bildung steht im Mittelpunkt des ganzen Buches. Dabei ist es für den Autor zweifelsfrei klar, dass unser Glauben Bildung braucht: „Ein Glauben, der auf mangelnde Bildung setzt, wäre von vorneherein als Ideologie entlarvt.“ (20) Und Bildung bedarf der theologisch getränkten Reflexion, denn die Bildungsfrage beinhaltet verschiedene religiöse Dimensionen. So ist beispielsweise die...

Andreas Thelen-Eiselen: Abschied nehmen – Dem Tod Farbe verleihen

Arbeitsheft für Sekundarstufe und Katechese

Das Thema Tod stellt seit jeher die Katechese und den Religionsunterricht vor eine große Herausforderung. Es bedarf eines didaktisch-methodischen Fingerspitzengefühls. Die Symbolkraft des Aschermittwochsgottesdienstes leistet hierzu einen unermesslichen Beitrag, um junge Menschen an die Thematik heranzuführen. Die Berührung und Auseinandersetzung mit Verlust und Tod erfordern in Zeiten von Tabuisierung und gesellschaftlicher Verdrängung ein hohes Maß an Sensibilität und adressatengerechte Zugangsweisen. In Zeiten einer überfrachtenden Spaß- und Kommunikationsgesellschaft ist die Beschäftigung mit dem Tod oftmals unspektakulär und farblos. Dieser scheinbaren Tristesse versucht Andreas Thelen-Eiselen pädagogisch entgegenzuwirken, indem er der...

Helga Kohler-Spiegel: Traumatisierte Kinder in der Schule

Die erfahrene Pädagogin Helga Kohler-Spiegel geht von der grundlegenden Bedeutung der Beziehung zwischen dem Kind und seinen Bezugspersonen aus. Diese drückt sich vor allem im wohlwollenden, einfühlsamen Blick der Mutter, aber auch jeder anderen Pflegeperson aus. Damit ruft die Autorin zu Recht eine für das pädagogische Denken und Handeln zentrale – momentan vielleicht vergessene – Einsicht der personalen, dialogischen Anthropologie jüdisch-christlicher Provenienz in Erinnerung: Alles wirkliche Leben ist als Beziehung zu verstehen (M. Buber). Zu sein bedeutet, angesehen zu werden: „Esse = percepi“ (B. Grom). Das bestätigen die Einsichten der humanistischen Psychologie R.D. Laings ebenso wie das aus der nicht-direktiven Gesprächstherapie von Carl Rogers bekannte „Spiegeln“.
 
Anschließend...

Georg Langenhorst: Trialogische Religionspädagogik

Interreligiöses Lernen zwischen Judentum, Christentum und Islam
  
Als Abbild und Transformator der Gesellschaft sind unsere Schulen von den aktuellen interkulturellen und interreligiösen Herausforderungen besonders betroffen. Das Ringen um Akzeptanz und Toleranz, um das Wertschätzen in aller Unterschiedlichkeit sowie die respektvolle Auseinandersetzung mit dem Fremden sind für ein konfliktfreies Zusammenleben unabdingbar. Von daher ist der „interreligiöse und interkulturelle Dialog […] eine vitale Notwendigkeit, von der zum großen Teil unsere Zukunft abhängt“, wie Papst Benedikt im Rahmen des Weltjugendtages 2005 betont.
 
Zur Förderung dieses Dialogs hat sich in den letzten Jahren das interreligiöse Lernen als fester Bestandteil in Religionspädagogik und Religionsdidaktik, in Lehr- und...

Barbara Brüning: Weltreligionen 1/2

Themenbände Religion

Barbara Brüning, Autorin und zugleich Herausgeberin der Reihe „Themenbände Religion“, möchte mit diesem Band Kindern des ersten und zweiten Schuljahres erste Zugänge zu den drei Weltreligionen eröffnen. Die allen Heften dieser Reihe gemeinsame Struktur findet sich auch hier. In einem ersten Kapitel sind Sach- und kurze Erzähltexte zusammengestellt, die in diesem Heft unter der Überschrift „Gott begegnen“ firmieren. Es ist eine schöne Idee, die angebotenen Sachtexte zu personalisieren: Drei Kinder, die Christin Anna, der Muslim Ahmed und der Jude Elias, stehen stellvertretend für die Weltreligionen. In einem zweiten Kapitel werden Geschichten präsentiert; in diesem Heft sind es Geschichten „berühmter Leute“, die zentral für die jeweilige Religion stehen, nämlich...