Nacktheit und Scham sind als kulturelle Phänomene gleich ursprünglich. Im Vergleich zu ihrer Umwelt sind die biblischen Texte des Alten und Neuen Testamentes eher desinteressiert am Sexuellen. Im Spiegel der abendländischen Kunst weisen marginale künstlerische Darstellungen von Nacktheit auf einen selbstverständlichen Umgang mit ihr in der Öffentlichkeit hin, während eine Dominanz des Nackten in der Kunst als Indiz für ihre gesellschaftliche Marginalisierung gelten kann.
Unter diesen drei Thesen lotet Markus Hofer das Verhältnis von Nacktem und Heiligem aus, wie es sich ihm in der Kunst zeigt, und liefert damit einen wichtigen Beitrag in der aktuellen Diskussion über die kirchliche Sexuallehre und -moral im Zuge des Synodalen Weges. Mit Humor und Leichtigkeit geschrieben, ist dieses Buch...