Eulenfisch - Limburger Magazin für Religion und Bildung

Matthias Kopp: Franziskus im Heiligen Land

Päpste als Botschafter des Friedens: Paul VI – Johannes Paul II – Benedikt XVI – Franziskus

Die vier Papstreisen der modernen Päpste bilden ein faszinierendes Einzelthema. Matthias Kopp stellt es ohne Parteinahme dar, wenn er nur die Geschichte der päpstlichen Fahrten erzählt und die Geschichte Palästinas ausspart; diese Beschränkung ist bei solch kontroverser Thematik sinnvoll. So wird aus 50 Jahren einer sehr speziellen Geschichte das dargestellt, was die beteiligten vier Päpste gemacht und gesagt haben. Am Ende steht die Episode Franziskus 2014. Ein road movie der Diplomatie-Faction.

Das Webmuster heißt wachsende Nähe. Entstanden ist das Buch in mühsamer Sammlerarbeit, zusammengetragen nach ungesagten Kriterien. Die Quellen sind offensichtlich Reisepläne, Bulletins und vatikanische...

Johann Baptist Metz: Zeit der Orden?

Zur Mystik und Politik der Nachfolge

Papst Franziskus hat für das Jahr 2015 ein „Jahr des geweihten Lebens“ ausgerufen, das nicht nur für Ordensangehörige, sondern für die ganze Kirche ein Jahr der Reflexion, der dankbaren Erinnerung, der geistlichen Erneuerung und der hoffnungsvollen Ausschau werden soll.

Man könnte also meinen, das vorliegende Buch sei aus diesem Anlass geschrieben worden. Umso überraschter ist man, wenn man entdeckt, dass es bereits vor fast 40 Jahren verfasst wurde und nun in einer siebten, unveränderten Neuausgabe erschienen ist. Wie ist das zu erklären? Hat sich in den vergangenen vier Jahrzehnten nichts verändert? Oder ist die Publikation von einer solchen prophetischen Größe, dass sie bis dato nichts an Aktualität verloren hat? Ist erst jetzt die Zeit der Orden...

Silja Walter / Liliane Juchli / Michaela Puzicha: Jemandsland

Der Begriff Niemandsland bezeichnet ein Gebiet, das von niemandem beansprucht, bewirtschaftet oder besiedelt wird. Es ist ein Landstrich, der einfach niemandem gehört, weil er geographisch bloß dazwischen liegt und im politischen Sinn so etwas wie eine neutrale Zone bildet. 

Anders verhält es sich da mit dem Begriff Jemandsland, den Silja Walter (1919-2011), Liliane Juchli (geb. 1933) und Michaela Puzicha (geb. 1945) über ihre drei Essays gesetzt haben. Sie begeben sich damit bewusst nicht auf neutrales Terrain, sondern auf heilsgeschichtlichen Boden und verorten biblische Lebensräume und Lebensphasen im Hier und Heute ihres persönlichen Erfahrungshorizonts. So verbindet Silja Walter, die als Sr. M. Hedwig seit 1948 im Benediktinerinnenkloster Fahr in der Schweiz lebte, die Dimensionen...

Thomas Staubli / Silvia Schroer: Menschenbilder der Bibel

Was ist eigentlich der Mensch? Woher kommt er? Was ist seine Bestimmung? Nach wie vor ist die Frage nach dem Menschen neben der nach Gott ein dominierendes Thema bibeltheologischer Entwürfe und Untersuchungen. Dabei hat sich bereits in der Vergangenheit die Erkenntnis durchgesetzt, dass die biblischen Texte keine einheitliche „Lehre“ oder Darstellung des Menschen präsentieren (wollen). Vielmehr beinhalten die Texte eine Fülle von recht unterschiedlichen Aspekten menschlicher Existenz, die sich zum Teil widersprechen und nur sehr schwer zu einem einheitlichen und allumfassenden Konzept eines biblischen Menschenbildes zusammenfassen lassen.

Die Verfasser knüpfen methodisch an ihr bereits 1998 (52005) veröffentlichtes Werk „Körpersymbolik der Bibel“ an und führen es weiter. Weil die...

Bernd Kollmann: Neues Testament kompakt

Der Siegener Professor für Exegese und Theologie des Neuen Testaments Bernd Kollmann beabsichtigt „in möglichst allgemeinverständlicher Form sämtliche mit dem Neuen Testament verbundenen Themen abzudecken“.

Kompakt werden in 16 Kapiteln eine allgemeine Einführung in das Neue Testament (I) und die wichtigsten Methoden der Textanalyse (II) und zentrale hermeneutische Zugänge zum NT (III) sowie biografische Portraits einzelner Persönlichkeiten des Neuen Testaments (VI–VII, X–XI) wie beispielsweise Jesus (VI) oder Paulus von Tarsus (X) dargestellt. Der zeitgeschichtliche Kontext des Neuen Testaments (IV) unter Berücksichtigung des antiken Judentums (V) und die Geschichte des Urchristentums (IX) werden zu Recht eigens thematisiert. Nach der Darstellung der paulinischen (XII) und katholischen...

Hubert Wolf: Krypta

Unterdrückte Traditionen der Kirchengeschichte

Wieder einmal legt der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf ein Buch vor, das eine kontroverse Aufnahme verspricht. „Krypta“ – damit ist das Untergeschoss der katholischen Kirche gemeint, das Verborgene und Vergessene; in der Krypta befinden sich die Gräber der Vorfahren, im übertragenen Sinn alles das, was die Kirche im Laufe der Jahrhunderte an Lebensmodellen „beerdigt“ hat.

Zehn Kapitel einer vergessenen Geschichte behandelt Hubert Wolf. Für einen Bischof, der heute vom Papst ernannt wird, galt über Jahrhunderte eine Wahl als konstitutiv, ganz abgesehen von den einseitigen und fragwürdigen Kriterien, die heute im Vorfeld einer Ernennung abgefragt werden. Jahrhundertelang enthielt der Ritus der Äbtissinnenweihe Elemente, die ihnen...

Huub Oosterhuis: Psalmen

Adventsseminar 2014 in Haus Wasserburg der Pallottiner in Vallendar. Thema: „Verse, wie Brot“. Es geht um die Psalmen. Wir machen in einer Runde mit 40 Erwachsenen von 18 bis 76 Jahren eine Echomeditation zu Psalm 51 in der Einheitsübersetzung. Dabei sind die Teilnehmenden eingeladen, nach zweimaligem Verlesen des Textes Worte, Sätze, oder freie Kombinationen von Beidem laut auszusprechen und in den Raum zu stellen. All das, was bewegt, anspricht, freut oder ermutigt – und das ist nicht wenig. Erst danach ist der Ring freigegeben für Gespräch und Diskussion. Und die konzentriert sich schnell auf die andere Seite des Psalms, seinem Singen von „Frevel“, „Blutschuld“ und Stellen wie „In Sünde hat mich meine Mutter empfangen“. Am Ende lesen wir den Psalm, wie ihn Huub Oosterhuis in „Psalmen“...

Knut Wenzel: Das Zweite Vatikanische Konzil

Zehn Jahre nach der ersten Auflage legt der Frankfurter Dogmatiker Knut Wenzel seine Einführung in das Zweite Vatikanische Konzil in einer Neubearbeitung vor. „Geschichte und Ereignis“ sind zwei Schlüsselkategorien, unter denen er die historischen Begebenheiten und ihre Wirkung beschreibt. Mit dieser klaren Positionierung in einem seit einigen Jahren schwelenden Streit um die Hermeneutik des Konzils setzt die Studie über ein „Konzil der Erneuerung“ ein.

Nach einem kurzen Überblick über die Rahmendaten des Konzilsverlaufs geht Wenzel alle verabschiedeten Dokumente der Reihenfolge ihrer Verabschiedung nach durch. Er erläutert jeweils in knappen Worten die Textgeschichte, geht anschließend auf wesentliche Inhalte ein, um mit einer kurzen Schlussreflexion die Aktualität der Texte aufzuzeigen....