Marius Reiser versetzt die Leser seines Buches „Und er wurde vor ihren Augen verwandelt" in gläubiges Staunen. Der Untertitel „Fiktion und Wahrheit in neutestamentlichen Geschichtserzählungen" veranlasst, das Rezeptionsverhalten hinsichtlich biblischer Schriften neu zu bedenken: Die im Rahmen des akademischen Studiums erworbene historisch-kritische Exegese beschneidet die Sicht auf den Textcorpus als einen rein literarischen Forschungsgegenstand, um Gattung und Herkunft zu bestimmen. Die Skepsis gegenüber der Historizität biblischer Geschichten stellt sich insbesondere bei der einzigartigen und im Titel zitierte Tabor-Erzählung ein.
Der Autor thematisiert in den ersten Buchkapiteln das aus der Leserperspektive aufgeworfene Spannungsverhältnis zwischen historischen Fakten einerseits und...