Eulenfisch - Limburger Magazin für Religion und Bildung

Kristina Augst / Anke Kaloudis / Birgitt Neukirch / Esma Öger-Tunc: Was Bibel und Koran erzählen

Ist Allah ganz anders als Gott? Diese Frage ist eine von vielen, die sich bei der Begegnung der Religionen Christentum und Islam stellen. Wie kann nun eine gut nachvollziehbare Gestaltung solcher Vergleiche gelingen? Quellentexte sind dabei meist das Mittel der Wahl. Gerade im Vergleich mit den Aussagen der anderen monotheistischen Religionen werden die Aussagen des Christentums klarer und leichter reflektierbar. Nur wer versteht, was andere Religionen lehren, kennt seine eigene Religion wirklich. Auch das Aufdecken und Entschärfen von Missverständnissen und von Fundamentalisten angeführten Argumenten gelingt so leichter.

Es gibt nun eine Vielzahl von einzelnen Materialien, welche einzelne Segmente eines Vergleiches zwischen Islam und Christentum anbieten. Sei es nun Jesus und Isa, der...

Arthur Schopenhauer: Das metaphysische Bedürfnis des Menschen

Zur Frage nach der Bedeutung von Religion für den Menschen ruft dieses Bändchen den Philosophen Arthur Schopenhauer als Experten auf. Zwei aus seinem Werk ausgewählte Texte sollen klären, „was dies alles bedeutet“. Den größten Raum nimmt ein Dialog aus den „Parerga und Paralipomena“ ein, in dem ein Demopheles (Mann des Volkes) und ein Philalethes (Freund der Wahrheit) gegeneinander auftreten. Man kann sich ausmalen, wie sich Schopenhauer genüsslich das Gespräch ausgedacht hat, in dem der Religionsgegner Philalethes durch den Mund seines Schöpfers spricht. Religion ist „Lug und Trug“, argumentiert Philalethes, sie beziehe ihre Kraft daraus, dass sie den Kindern früh durch die „Pfaffen“ eingeimpft wird. Sie gedeihe nur auf dem Boden der Unwissenheit. Demopheles unternimmt nur schwache...

Jutta Hajek: Siehst du die Grenzen nicht, können sie dich nicht aufhalten

Wer dieses Buch unbefangen liest, wird überrascht von einer dramaturgisch mitreißenden Mischung aus Reportage, Kurzgeschichte und Biografie. Sie wird getragen von einer schlichten und einfachen Sprache. Sie bürgt Überzeugungskraft, ist überaus empathisch und wirkt authentisch. Sie spürt achtsam dem Leben einer von Blindheit betroffenen Familie bis ins kleinste Detail nach. Wie kann man als blinder Mensch Holz hacken, ohne sich zu verletzten? Wie backe ich einen Kuchen, dass er gelingt? In der theologischen Reflexion bringt das Buch Fragen nach dem Bösen, dem Leid und dem Tod ebenso zielsicher auf den Punkt wie etwa die Not einer blinden Frau, die um Mitternacht auf dem Bahnhof steht und um eine Lösung ringt, nach Hause zu kommen. In ausdrucksstarken Bildern menschlichen Lebens vermag sie...

Axel Krommer / Martin Lindner / Dejan Mihajlović / Jöran Muuß-Merholz / Philippe Wampfler: Routenplaner #Digitale Bildung

Das Buch hat eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte, und die Autoren rechnen mit einem ungewöhnlichen Leseverhalten, indem in jedem der 36 Aufsätze „Empfehlungen zum Weiterlesen“, also zum Vor- und Zurückspringen innerhalb des Bandes, mitgegeben werden. Zu solchem nicht-linearen Lesen wird von Philippe Wampfler eigens angeleitet. Das Buch ging aus Debatten im Netz hervor, ist gewissermaßen eine Abschrift des Internets, und die beschriebene Verweisstruktur ahmt Hypertextualität nach. Zusätzlich gibt es ein Pendant des Buches als Homepage. Dort kann man die Grafiken besser anschauen als in der EBook-Version.

Die Argumentationslinien der Autoren seien knapp herausgearbeitet.

Jöran Muuß-Merholz wendet sich vor allem dagegen, dass mit digitalen Medien eine in seiner Sicht überholte...

Michael Domsgen: Religionspädagogik

An systematischen Darstellungen religionspädagogischer Theoriebildung herrscht im deutschsprachigen Raum weder auf evangelischer noch auf katholischer Seite Mangel. Die Fülle der Veröffentlichungen und deren Gehalt stehen freilich in einem umgekehrten Verhältnis zum religiösen Ertrag in schulischer und gemeindlicher Praxis. Das ist der Religionspädagogik nicht vorzuwerfen. Die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zunächst im evangelischen Raum etablierende „Krisenwissenschaft“ (Grethlein) bemüht sich seither intensiv und mit wechselnden Strategien, Grundlagenwissen bereitzustellen für die Planung und Umsetzung zeitgemäßer und „pünktlicher“ religiöser Bildungsprozesse. Die nun erschienene profunde, fast sechshundert Seiten umfassende Darstellung des evangelischen Hallenser Religionspädagogen...

Karl-Heinz Göttert: Weihnachten. Biographie eine Festes

 

Viele kennen den Kalauer zum Weihnachtsfest: Treffen sich zwei, sagt der eine zum anderen: „Weißt Du eigentlich, dass Heiligabend heuer auf einen Freitag fällt?“ Erschrocken der andere: „Hoffentlich ist es nicht auch noch der Dreizehnte?“ Dieser peinliche Bildungsfauxpas wäre nicht passiert, hätte man Karl-Heinz Götterts materialreiche Geschichte des Festes gelesen. Der Autor, geboren 1943, seines Zeichens emeritierter Germanistik-Professor, veröffentlichte in seinem fruchtbaren Akademikerleben eine Fülle von Fachliteratur und auch erfolgreiche populäre Sachbücher zur deutschen Sprach- und Kulturgeschichte. Der Verfasser nimmt sich „als Historiker“ die theologie- und kirchengeschichtliche Genese von Weihnachten von den ersten Anfängen bis in die Jetztzeit anhand der einschlägigen Quellen...

Manfred Januarius Bauer: Speeddating im Religionsunterricht 5-7

Samstagabend in einer Frankfurter Volkshochschule. Eine Gruppe junger Menschen versucht, so schnell es geht, möglichst viel übereinander herauszufinden. Vielleicht ist ja der Partner fürs Leben in diesem Raum. Eigentlich ist dies die gängige Verwendung von Speeddating, die wir kennen. Schnell das Wichtigste über etwas einem anderen mitteilen. Schnell das Wichtigste über ein Thema erfassen. Das erinnert an zwei zentrale Kompetenzen, die auch im Religionsunterricht erworben und eingeübt werden sollen.

Manfred Januarius Bauer unternimmt mit diesem methodischen Transfer den Versuch, eine bekannte Methode in neuem Kontext einzusetzen. Beim Speeddating geht es darum, den richtigen Partner zu finden, so dass Informationen zusammenpassen. Auch diese Eigenschaft setzt Bauer um, indem er seine...

Hans-Joachim Höhn: Gottes Wort – Gottes Zeichen

Dem Autor geht es darum, den christlichen Glauben zu verstehen und rational zu verantworten. Bei dessen Vermittlung muss den Glaubenden das vernunftgemäße Verstehen ihrer Botschaft wichtiger sein als deren fromme Bezeugung. Die intellektuelle Redlichkeit ist jedoch eine spirituelle Tugend. Auf einem hohen philosophischen, sprachtheoretischen und theologischen Niveau stellt Höhn die Frage nach der Korrelation zwischen der Glaubensüberlieferung und der Lebenswirklichkeit des Einzelnen in der heutigen säkularen Gesellschaft, die im Denken, im Verhalten und in der Sinnorientierung auch ohne Gott auskommt.

Den Einstieg (Kapitel I) bildet die Frage, was das Leben, den Glauben und die Theologie bedeutsam macht. Die Sinnfrage, was es mit dem Menschen im Letzten auf sich hat, ist aus...