Bereits im ersten Jahr an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig weiß ein junger, 1942 in Chemnitz geborener Student ganz genau, was er nicht will: keinen sozialistischen Realismus – „es darf nicht“, sagt er 2020 rückblickend, „aussehen wie DDR-Kunst“. Nach dem Studium (1961-1966) kehrt er zurück ins nahe gelegenen Einsiedel, wo er bis heute als freischaffender Künstler lebt und arbeitet.
Der junge Student heißt Michael Morgner und ist als Zeichner, Druckgrafiker, Maler und Stahlplastiker, aber auch als Aktionskünstler hervorgetreten. Nach Jahren des Suchens hat er zu einem eigenständigen und unverwechselbaren Stil gefunden. Er wurde mit etlichen Preisen – wie 2012 dem „Gerhard-Altenbourg-Preis“, dem Kulturpreis des Landes Thüringen, und 2018 dem „Kunstpreis zu Ehren von Karl...