Wenn ein historisch-theologisches Sachbuch nach wenigen Monaten bereits in der zweiten Auflage vorliegt, sind mehrere Gründe dafür möglich. Es mag die mediale Präsenz des Papsttums auch in einer postmodernen Gesellschaft sein. Der provozierende Titel „Der Unfehlbare“ mag ebenso ein Kaufanreiz sein wie die Person des Autors, der für einen packenden Schreibstil und skandalumwitterte Enthüllungen aus den kirchlichen Archiven bekannt ist. Wer den neuen „Wolf“ zur Hand nimmt, wird in diesen Hinsichten nicht enttäuscht.
Hubert Wolf will darlegen, dass es seit dem Ende des 18. Jahrhunderts – konkret seit der Französischen Revolution und ihren Folgen – nicht nur zu einer Neuordnung der Kirchenorganisation kam, sondern sich auch die Begründung des Katholizismus veränderte. Unter kreativer...