Ultima Irratio – Wann sind wir für die Klimakrise bereit?
Auf der ökologischen Suche nach dem richtigen Leben im falschen. Pariser Zeitansage Nr. 16
Dass man sich in Frankreich heutzutage recht
gut gewappnet glaubt für die Herausforderung
des Klimawandels, könnte an der auf de
Gaulle zurückgehenden Option für den Atomstrom
liegen. Nuklearenergie schneidet ökologisch zwar
schlechter ab als erneuerbare Energien, weist aber
eine bessere CO2-Bilanz auf als Gas und erst recht als
Kohle und Erdöl – ein gewisser Vorteil für die französische
Energiesicherheit sei das angesichts des Kriegs
in der Ukraine und seiner wirtschaftlichen Folgen für
unsicher werdende russische Gas- und Öllieferungen
noch dazu. Allen aktuellen weltpolitischen Verwerfungen
zum Trotz scheint die Welt links des Rheins
noch einigermaßen in Ordnung. Aus deutscher Sicht:
So nah und doch so anders!
In der Tat hängen die Dinge (Klimawandel, Krieg und
Lebenswelt) wie immer bei komplexen Szenarien eng
miteinander zusammen, aber anders als man in Frankreich
gerne glauben möchte und sich von daher in falscher
Sicherheit wägt. Falsch ist diese Sicherheit schon
auf den ersten Blick, aber noch mehr auf den zweiten
und dritten Blick, das heißt, je mehr sich die vermeintliche
Vernunft des »grünen Atomstroms« als Exempel
der Unvernunft einer verkehrten Weltanschauung herausstellt
– Ultima Irratio! Es gibt kein richtiges Leben
im falschen, nannte das Adorno einst. Und doch
müssen wir heute anscheinend danach suchen – nach
Möglichkeiten, unseren Planeten vor den Auswirkungen
unserer (humanen) Welt zu schützen, aber mit keinen
anderen als mit deren Mitteln. Das nennt man seit
2000 die Herausforderung des Anthropozäns.
Glaube an die Klimaresilienz
Auf den ersten Blick ist der Glaube an die Fähigkeit
dieser französischen Klimaresilienz falsch, weil in
den zunehmend heißen Sommern aus Sicherheitsgründen
nach aktuellen Angaben des Betreibers EDF
mindestens 20 der 58 Atomkraftwerke in Frankreich
vorübergehend vom Netz genommen werden müssen
– in dem Moment also, wo die heißlaufenden und
immer zahlreicheren Klimaanlagen den Energieverbrauch
in die Höhe treiben. Falsch ist dieser französische
Glaube an die grüne Energiesicherheit auf
den ersten Blick auch deshalb, weil das Recycling des
französischen Urans (vertraglich vereinbart) zum Teil
in Sibirien, also in Russland, stattfindet und somit
auch den Unwägbarkeiten des Krieges in der Ukraine
und seiner Folgen ausgesetzt ist. Auf den zweiten
Blick ist diese vermeintliche Klimaresilienz sogar irreführend
wegen ihres kontraproduktiven Rebound-
Effekts auf die sinkende Bereitschaft, Energie zu
einzusparen: Noch nie gab es so viele (genehmigte!)
Bauanträge für private Swimmingpools wie in den
letzten Jahren und zeitgleich so viele Wassernotstände
und amtliche Notverordnungen (nicht nur beim
Autowaschen oder Blumengießen, sondern sogar für
Landwirte) schon vor Sommerbeginn in der Mehrheit
der französischen Departements. Richtig verrückt
wird die französische Annahme von Klimaresilienz allerdings
erst auf den dritten Blick, weil hier das Format
des Problembewusstseins komplett infrage steht:
Wer kann glauben, dass die Folgen des Klimawandels
am Rhein stehen bleiben? So etwas Verrücktes hatte
die französische Regierung nur einmal, nämlich nach
dem Reaktorunfall von Tschernobyl 1986, mit großem
Glaubwürdigkeitsverlust behauptet, als sie erklärte,
die radioaktive Wolke sei nicht über den Rhein in
den Elsass gezogen. Heute könnte so etwas wie den
Klimastopp am Rhein nur glauben, wer momentan in
Frankreich kein Auto fährt, denn längst sind aufgrund
globaler Energieknappheit die Energiepreise auch an
den französischen Zapfsäulen gestiegen. Kein globales
Ereignis wie Krieg und erst recht nicht der Klimawandel
wird sich an gesellschaftspolitische
Formate wie Nation und republikanische
Souveränität halten, sondern ganz unbeeindruckt
davon links- wie rechtsrheinisch
stattfinden.
»Noch nie gab es so viele genehmigte
Bauanträge für private Swimmingpools
und zeitgleich so viele Wassernotstände«
Zwischen Weltrettung und Konsum
Merke: Wer sich in Sachen Klimawandel einigermaßen
fähig fühlt, ihm zu begegnen,
darf von seiner Bereitschaft genauso stillschweigend
wie irrtümlich ausgehen – und
kann prompt weitermachen wie bisher (nur
schlechter, weil die »Große Beschleunigung
des Klimawandels« ja nicht haltmacht vor
der Selbsttäuschung!). Ein solcher Zeitgenosse
hat den mit dem Klimawandel einhergehenden
Motivationskonflikt erfolgreich
verdrängt. Bei diesem Konflikt geht
es darum, dass man sich eigentlich
zwischen zwei oder mehreren attraktiven
Alternativen entscheiden
muss, nämlich auf der einen Seite
die Welt zu retten wie auf der anderen
Seite ihre Bequemlichkeit,
mithin ihren Konsum, die Freude
am Reisen, also am unbesorgten
Leben eben. Und wo diese Verdrängung gelingt,
kommt es nicht einmal mehr darauf
an, welche Form dieser Motivationskonflikt
genau annimmt, ob es sich wirklich um eine
Wahl auf dem Niveau eines Appetenz-Appetenz-
Konflikts handelt: Welche Eiskugel
nehme ich denn? Erdbeere (Komfortzone)
oder Minze (Weltrettung)? Oder, ob es sich
doch um eine andere Form wie z. B. den Ambivalenzkonflikt
handelt, weil man merkt,
dass man sich entscheiden muss zwischen
etwas Erwünschtem und Unerwünschtem,
nämlich Maßnahmen gegen den Klimawandel
zu ergreifen, die gleichzeitig unangenehme
Nebenwirkungen haben (etwa auf Flüge
verzichten). Die Sache ist eben komplex und
kompliziert. Das heißt auch, sie ist nicht für
alle gleich, selbst wenn sie alle betrifft: Das
Ende der Welt kommt erst nach dem Ende
des Monats – so heißt es in der Sprache der
Gilets jaunes und ihrer Sicht auf prekäre Lebenszustände.
Wichtiger als Klimaziele ist
für sie die Kaufkraft; Billigfleisch vor Öko-
Steuer!
Die Ökofalle der Moderne
Sich dem Motivationskonflikt überhaupt zu stellen,
macht die Sache aber auch nicht unbedingt besser,
weil womöglich das Richtige zugleich falsch verstanden
und nicht bemerkt wird, dass das ganze Format
des Problembewusstseins (die Weltanschauung)
längst nicht mehr stimmt – die Welt auf dem Kopf
stehen bleibt, wenn und solange man glaubt, sie wie
bisher weiterdenken zu können.
»Das Ende der Welt kommt
erst am Ende des Monats«
Aber wer tut das denn heute noch? Überraschend
viele, nicht nur die Klimaskeptiker. Was wäre, wenn
es gerade diejenigen sind, die mit Thesen wie der
»ökologischen Kränkung« eine Lanze für neues Problembewusstsein
und mehr ökologisches Engagement
brechen wollen und stattdessen der Moderne in die
Ökofalle gingen? Gewiss, man kann im Rahmen dieser
These von der ökologischen Kränkung die modernen
Errungenschaften (wie Freiheit und Autonomie) aus
Gründen ökologischer Konsequenzen infrage stellen,
aber man sollte dann jenen Geist der Moderne nicht
an anderer Stelle wieder heranziehen und aufheizen,
sondern in seiner Hinsicht besondere Vorsicht, ja Sicherheitsabstand
wahren. Gegen diese Vertreter eines
Ökologismus darf man deshalb schon vorab einwenden,
dass der Mensch heute umweltbedingt zwar aus
gutem Grund auf sein Normalmaß zurechtgestutzt
wird, selbst wenn er sich dagegen auflehnt, aber dass
diese Einsicht nicht aus klimapolitischen, sondern
aus anthropologischen Gründen zu spät kommt. Den
Menschen, der so gekränkt sei, jenes autonome Individuum
der Moderne, gibt es längst nicht mehr – er
hat sich in seine zahlreichen Schatten-Ichs aufgelöst,
die ihr Eigenleben in sozialen Netzwerken führen
und keiner gemeinsamen Logik eines zentralen Subjekts
folgen. Nicht anders im Bereich der Politik und
bei den Staaten: Dass es am gemeinsamen Wir einer
Weltgemeinschaft fehlt, die gegen den Klimawandel
antritt, kann man nicht nur an den mäßigen Erfolgen
der Klimakonferenzen ablesen, sondern noch viel
deutlicher und brutaler an der Wirklichkeit von Krieg
und fehlender Migrationspolitik. All diese Gegenargumente
greifen allerdings noch zu kurz, zielen nicht
aufs Wesentliche eines wie auch immer reformierten
Problembewusstseins – die verkehrte Welt der Moderne
bleibt! Und das liegt daran, dass man nicht erkennt,
wie man der modernen Welterzählung in die
Falle geht: Denn während man mit Fug und Recht
heute behaupten kann, dass die Industrialisierung
und insofern der Kapitalismus eine Hauptschuld an
der Klimakrise tragen, erwartet man von seinen neuen
ökologischen Wahrheiten, dass sie ernst genommen
werden sollen – und das heißt, dass sie sich auswirken
sollen, kapitalistisch gesprochen: ergiebig sind.
Ihre »Rentabilität« soll sich sogar in geringeren Graden
der Erderwärmung bemessen lassen; so sinnvoll
und wichtig die klimapolitischen Ziele sind, der moderne
Geist der Rentabilität spiegelt sich deutlich in
der Logik ihrer um Effektivität bemühten Wahrheiten
wider.
Merke: Wir verdammen die Industrialisierung,
würden sie am liebsten den Entwicklungsländern
verbieten und führen dennoch ihre kapitalistische
Logik durch die grüne Hintertür geradewegs wieder
ein bzw. behalten sie nach ihrem »Greenwashing« bei.
So wird man jedenfalls die Geister, die man in der Moderne
rief und die für die Klimakrise große Verantwortung
tragen, nicht los. Aller vermeintlichen Fähigkeit
und Bereitschaft zum Trotz!
Die moderne Wegwerfgesellschaft
Wie aber ginge es anders? Gibt es doch ein richtiges
Leben im falschen? Nein, aber nur bzw. solange nicht,
wie man das richtige Leben falsch denkt.
Ein Blick auf die Abfallwirtschaft kann helfen, das
nachzuvollziehen, denn die Vermüllung der Meere
und ganzer Zonen der südlichen Hemisphäre gehört
zu den Kernproblemen des Anthropozäns: Abfall, das
ist gemeinhin, was nicht ist – pures Nichtsein und insofern
überflüssig. Wie falsch der Blick ist, merken
wir zunehmend daran, dass wir z. B. an Festtagen unter
den Bergen aus Abfall fast ersticken, dieses Sein
entgegen aller Erwartung beschäftigt und bedroht
uns sogar alle (schon aus sanitären Gründen zur Vermeidung
von Seuchen u. Ä.), insbesondere wenn die
Müllabfuhr einmal ausfällt oder wie in Marseille regelmäßig
streikt. Was keinem (mehr) gehört, der Abfall,
wird so gesehen zum Problem aller; Entsorgung
unmöglich, Verschiffung nach außerhalb von Europa
oftmals erwünscht und praktiziert, denn die moderne
Wegwerfgesellschaft macht ihre Folgen am liebsten
unsichtbar für sich selbst. Abfall ist ein Objekt, das
keines mehr sein oder bleiben soll, weder für seinen
Benutzer noch für sich selbst – Exklusionsmasse aus
der sozialen Welt. Und wohin damit? Entweder in eine andere soziale Welt der Entwicklungsländer (mit geringeren
ökologischen Standards) oder gleich in die
anonyme Natur – vergraben, verbrennen, und letztlich
sprichwörtlich: verbergen. Wohin auch immer, denn
über das Ausgeschlossene muss man sich keine Gedanken
mehr machen, weil es ja nicht mehr existiert.
Natürlich verschwindet der Abfall nicht wirklich dadurch,
dass man ihn per magischem Denken aus der
Welt schafft. Tatsächlich verschwindet ein solches
Objekt nicht durch seine Entwertung, sondern tritt
in einen Prozess seiner Umwertung ein, schafft sich
sowohl materiell wie sozial andere Zustände seines
Seins und Gebrauchs – schlimmstenfalls schadet es
dadurch erst der Umwelt und später dem Menschen
(Zoonosen). So gesehen, ist heute nicht mehr (wie bei
Platon und bis zu Mallarmé in der Moderne) das Immaterielle
das Vernünftige und Gute und das Materielle
bestenfalls vernachlässigbare Form, Oberfläche,
sondern das Umgekehrte ist der Fall. Das verdammungswürdige
Objekt des Abfalls erhält nunmehr
seinen vorrangigen Platz in der Welt aller, weil es alle
betrifft. Die intellektuellen Konsequenzen sind beachtlich:
Ein Objekt ist jetzt nicht mehr ein Objekt des
Denkens, über das das Denken relativ frei verfügen
kann, sondern im Denken des Objekts erhält dieses
einen Platz, ja sogar seine Qualität als archäologisches
Zeugnis für die Zukunft und nicht zuletzt seinen
symbolischen Wert für die Konstruktion sozialer Ordnungen.
Die Rehabilitierung des kaputten, unbrauchbaren
und eben überflüssigen Objekts Abfall führt
deshalb zugleich zur Rehabilitierung des Objekts an
sich und seiner (also unserer) Welt. Das Objekt, das
sich auf diese Weise einem Subjekt präsentiert, hat
einen Sinn und nicht nur eine Funktion; es ernstzunehmen
oder es im Gegensatz dazu in die Welt des
Nichtseins zu verdammen, konstituiert unsere soziale
Welt und macht sie zu dem, was wir mit ihr und in ihr
tun – es symbolisiert unsere sozialen Ordnungen9, in
denen es entweder auf alle ankommt oder nur auf den
einzelnen, der sich keine Sorgen um die anderen und
alles andere (Abfall) machen muss.
Siehe da: Man muss das richtige Leben (auf und mit
der Welt) nicht falsch, weil herrschsüchtig oder idealistisch
überformt, denken. Warum sind wir trotzdem
so wenig dazu bereit? Wohl auch deshalb, weil die
Moderne eine Schwäche dafür hat, etabliertes Wissen,
entsprechende Kategorien und Denkmuster von Generation
an Generation weiterzugeben, und dabei dazu
neigt, die Welt am Wissen statt das Wissen an der
Welt zu prüfen.
Erfahrung der ultima irratio
In dem Maße, wie wir uns im Kontext der Klimakrise
Letzteres zu Eigen machen, bereiten
wir uns auf die schmerzliche, aber zentrale
Erfahrung der Ultima Irratio vor: Die Moderne
war bis ins 20. Jahrhundert eine Epoche der
Ultima Ratio, in der Gewalt als letztes Mittel
angesehen und als solches akzeptiert wurde,
die Priorität lag auf vernünftigem Reden miteinander
als Königsweg der Ultima Ratio, sei
es zwischen Staaten oder zwischen Individuen
und Organisationen. Zu dieser Zeit war es
vernünftig, auf die Vernunft des Vertrags und
seiner Gestaltungskraft für die Wirklichkeit
zu setzen. Im Angesicht von Krieg und wieder
erstarkten autoritären Systemen weiter auf
Ultima Ratio zu setzen, scheint inzwischen
wirklichkeitsfremd und beschert lediglich
Erfahrungen des Gegenteils – Ultima Irratio.
Dasselbe gilt für den Klimawandel. Dort, wo
wir versuchen die Bereitschaft zu steigern,
unser Leben nunmehr entsprechend anzupassen
und dazu (wie die französische Regierung)
auf Instrumente des Marketing wie
»Nuding« zu setzen, die die erwünschten
Verhaltensänderungen strategisch beeinflussen,
machen wir uns vor, unsere Anschauung
der Welt hätte sich angepasst und wir manipulierten
nicht nur sanft, sondern für die
richtige Sache – Hauptsache, das Ergebnis
(die Weltrettung) stimmt. Das Gegenteil ist
der Fall: Durch die Bewerbung bestimmter
»effektiver Ideen« stecken wir erneut in der
kapitalistischen Falle der Moderne fest, statt
zu begreifen, dass unser Schicksal von den
Interdependenzen zwischen der Welt des Humanen
und Non-Humanen abhängt, sich also
in der Befreiung von jeglichem Kapitalismus
ereignet – so schön, grün und nützlich seine
aktuellen Ideen auch erscheinen mögen. Die
Klimakrise sollte zu unserem zentralsten sozialen
Problem (der Weltanschauung) werden,
dann sind wir für sie bereit. Unfähig und
nicht bereit, vom Klimawandel etwas für uns
zu lernen und mit unserem Leben dagegen
etwas zu tun, sind wir, solange wir uns in falscher
Sicherheit einer falschen Welt wiegen –
oder sie mit den modernen Augen von gestern
anschauen, wahrnehmen und durchdenken.
Kurzum: In der Klimakrise bearbeiten wir
das falsche Problem, wenn wir uns keine andere
Welt mehr vorstellen können, weil wir
jeden noch so kleinen Erfolg oder Misserfolg
an der falschen Welt bemessen und uns über
unsere Fähigkeiten oder Bereitschaften,
unser Leben entsprechend anzupassen, täuschen.
Entsprechende Motivationskonflikte,
die mit Ideen und Initiativen aus dem (alten)
Geist des Kapitalismus befriedet würden,
führten dabei nur tiefer in die Verstrickungen
der Moderne zurück, aus der die Klimakrise
hervorging. Schlimmer als mangelnde
Fähigkeit oder fehlende Bereitschaft, sein
Leben klimapolitisch auszurichten, ist insofern
das Betreiben der eigenen Selbstunwirksamkeit
inmitten des Anthropozäns.
Zur Person
Michael Hochschild
ist Forschungsdirektor
und Professor für postmodernes Denken,
Time-Lab Paris. Aktuell: Die neue Heimat :
Finesse oblige !, Zürich 2019. Par-delà crise
et société. La condition d’avenir, Zürich 2020.
Zweite Aufklärung. Analyse eines philosophischen
Moments, Zürich 2021. Il faut défendre
le flou. Poursuivre le réel dans la dépensée et
le mouvant, Zürich 2022.